Über das Album
Das deutsch-schweizerische Trio SAUDADE NOVA präsentiert auf »Triança« Perlen aus den Songbooks der großen Komponisten der Musica Popular Brasileira. Es ist eine Reise ins Rio der neunzehnhundertsechziger Jahre: man fühlt die Sonne, entdeckt die Großstadt und spielt die Gitarren so kunstvoll wie niemals zuvor. Gesungen wird im geschmeidigen Portugiesisch der Cariocas. Luftiges Schlagwerk verbindet Samba und Jazz. So entstehen delikate und wunderbar lyrische Bossa Nova-Interpretationen, deren Finesse sich in der High-End-Tonaufzeichnung erster Güte fortsetzt.
Die Rolle des Erzählers übernimmt der schweizer Sänger Thomas-Maria Reck, der die portugiesischen Texte elegant artikuliert und mit heiterer Leichtigkeit – fast wie wie im Vorbeigehen – intoniert. Da kann der Basler Jazz-Sänger auf seine jahrzehntelangen Sprachstudien und Musik-Erfahrungen in Brasilien zurückgreifen.
Auf vorrangig akustischen Gitarren erstellt Max Zentawer die komplexen harmonischen Strukturen. Hier ist der in Freiburg ansässige Musiker und Lehrbuchautor der gitarristischen Hochkultur Brasiliens auf der Spur und verschreibt sich ganz der Kunst der großen Meister wie Baden Powell, Toninho Horta oder João Bosco. Vorwiegend verzichtet Zentawer auf Overdubs, auf einigen Tracks lässt er aber auch seine Virtuosität als Jazz-Solist auf der elektrischen Gitarre aufblitzen.
Die größte Herausforderung aber hat Arno Pfunder zu meistern. Es wäre ein Leichtes, die Feinheit der Stimme und die Zerbrechlichkeit der Konzertgitarre mit Samba-Trommel-Salven zu erschlagen. Dieser Gefahr geht der mannheimer Schlagwerker souverän aus dem Wege. Für SAUDADE NOVA hat er einen „perkussiven Spielgarten“ zusammengestellt, ein minimalistisches Drumset und einige genre-spezifische Handperkussionsinstrumente. Stets leicht und transparent ist sein Spiel, aber auch dynamisch und druckvoll wenn es das Arrangement verlangt. Einfühlsam verbindet er den Swing des Bossa Nova mit dem modernen Diktum des Jazz.